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Ölpumpe und Getrenntschmierung

Hinweis: Diese Seite ist Teil der RS-125-Werkstattseite meines Internetblogs und steht mit dem Hersteller (Aprilia/Piaggio) in keiner Verbindung. Es handelt sich hier um selbst verfasste Reparaturanleitungen, Hinweise, Tipps und Tricks zur alten Aprilia RS 125 mit Zweitaktmotor bis Baujahr 2012. Dieses Blog wird privat ohne kommerziellen Hintergrund und Nutzen betrieben. Jegliche Haftung für jegliche Schäden, die sich aus den hier veröffentlichten Anleitungen und Daten ergeben könnten, ist generell ausgeschlossen.

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Bei der RS 125 wird das Zweitakt-Öl über eine Getrenntschmierung durch eine Ölpumpe abhängig von Motordrehzahl und Gasgriffstellung beigemischt.

AnteilVerhältnis
3,23 %1:30
3 %1:32
2 %1:49
1,96 %1:50
1 %1:99
0,9 %1:110

Das Mischungsverhältnis wird in den Betriebsanleitungen mit 0,9 % bis 2 % bei älteren Modellen mit Rotax 123 und 1 % bis 3 % bei den neueren Modellen mit Rotax 122 angegeben. Man kann die Beimischung entweder als Mischungsverhältnis oder als Prozentwert angeben, wie in nebenstehender Tabelle gezeigt.

Ein genaues Mischungsverhältnis für den Motor anzugeben ist bei einer solchen Getrenntschmierung nicht möglich, stattdessen kann man die Ölmenge in Abhängigkeit von Motordrehungen und Öffnung des Vergaserschiebers darstellen.

Fördermengen der Getrenntschmierung bezogen auf die Motorumdrehungen

Die Getrenntschmierung mit Ölpumpe hat einige Vorteile: Es ist kein manuelles Mischen und Mitführen von Zweitakt-Öl notwendig, eine Öltankfüllung reicht mindestens für 4 komplette Tankfüllungen und der Ölverbrauch ist deutlich geringer.

Funktion der Ölpumpe prüfen

Es lässt sich sehr einfach prüfen, ob die Ölpumpe funktioniert. Interessant ist diese Fragestellung vor allem dann, wenn es zu einem Motorschaden kam oder wenn man ein solches Motorrad nach langer Stillstandszeit wieder in Betrieb nehmen möchte. Folgendes ist zu tun:

Dreht man das Hinterrad nun von Hand (in Fahrtrichtung!), muss nach spätestens 15 Umdrehungen ein kleiner Tropfen Öl aus dem Schlauch gepumpt werden.

Das Pumpen erfolgt stoßweise, man dreht vergleichsweise lange, bis dann der Tropfen plötzlich gepumpt wird. Ohne Vollgas ist die Fördermenge so gering, dass man sie kaum erkennt.

Entlüften

Zur Entlüftung der Ölpumpe wird die kleine Schraube an der Ölpumpe geöffnet, bis keine Luftbläschen mehr aus der Pumpe kommen. Man kann ein Putztuch unter den Stellhebel klemmen, um das auslaufende Öl direkt aufzunehmen.

Das Entlüften ist notwendig, wenn sich Luft in der Zuleitung oder der Ölpumpe befindet.

Ölfilter und Ölwechsel

Was nach üblichen Wartungsarbeiten klingt, ist bei der RS 125 nur selten nach extrem langen Standzeiten oder manchen Missgeschicken notwendig. Zum Ablassen des Frischöls kann man den Schlauch mit dem Verbindungsstück aus dem Gummistutzen ziehen und einen Schlauch über den Gummi schieben, um das Öl in einen Behälter zu füllen.

Möchte man ein anderes Frischöl fahren, ist es normalerweise kein Problem, den Frischöltank mit dem verbliebenen Rest darin einfach mit dem neuen Öl aufzufüllen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann den alten Rest ablassen.

Im Öltank befindet sich ein Ölfilter, welcher Verschmutzungen oder Verklumpungen aus der Frischölanlage fernhalten soll. Um diesen auszubauen, kann man den Gummistutzen nach Lösen der Schlauchschelle abziehen und den Filter aus dem Öltank ziehen.

Umbau auf Mischungsschmierung

Neben den bereits aufgeführten Vorteilen der Getrenntschmierung gibt es auch Gründe, die manche Fahrer zum Ausbau der Ölpumpe bewegen: Eine nicht vorhandene Ölpumpe kann nicht versagen und der Ölanteil bleibt konstant hoch.

Beim Ausbau der Ölpumpe muss, wenn das Antriebszahnrad noch weiterhin für den Antrieb der Wasserpumpe benötigt wird, eine Abdeckplatte verbaut werden. Das Antriebszahnrad wird normalerweise durch die Schrägverzahnung gegen die Ölpumpe gedrückt und von dieser gehalten, hierzu gibt es passende Abdeckungen, die das Zahnrad dann weiterhin gegenhalten.

Man kann den Ausbau der Ölpumpe auch mit einem Umbau auf eine elektrische Kühlwasserpumpe verbinden, dann kann das Antriebszahnrad komplett ausgebaut werden, sofern ein elektrischer Drehzahlmesser vorhanden ist (beim Rotax 122 ist das immer der Fall).

In der Praxis versagt die Ölpumpe jedoch nicht und die geringere Ölmenge reicht für die Schmierung vollkommen aus, sonst hätten viele Motoren ihre hohen Laufleistungen nie erreicht. Es muss aber auch nicht alles rational begründet werden.

Funktion der Ölpumpe

Im Inneren der Pumpe befindet sich ein beweglicher Zylinder, welcher vom Motor über ein Schneckengetriebe angetrieben wird. Im inneren des Zylinders befindet sich ein Kolben, dieser liegt an einem der beiden Deckel an und drückt den Zylinder über eine Feder gegen eine Nockenwelle, die beim Verstellen den möglichen Hub des Zylinders einschränkt. Der Zylinder hat seitlich eine Bohrung, aus der das Öl durch den Anschlussnippel aus der Ölpumpe herausgedrückt wird, sobald sich der Zylinder durch die Drehung auf der Seite der Nockenwelle wieder gegen die Feder bewegt. Während der Pumpbewegung wird die nächste Portion Öl angesaugt, dreht sich der Zylinder um die Hälfte weiter, bewegt er sich durch die Feder wieder in Richtung Nockenwelle (auf die er von der Feder gedrückt wird) und füllt den Raum unter dem Kolben wieder mit Öl, welches sich in der Ölpumpe befindet, daher ist die Bohrung auf der Saugseite durchgängig zum Raum, in dem sich die Nockenwelle befindet.

Die beiden Rotax-Motoren 122 und 123 haben unterschiedliche Ölpumpen, die von außen nahezu identisch aussehen, auf der Pumpe für den älteren Rotax 123 ist die Zahl „08“ eingestanzt, auf der Pumpe für den neueren Rotax 122 die Zahl „33“. Die Pumpen unterscheiden sich im Kolbendurchmesser, die Fördermenge ist bei der 08-Pumpe größer, sie wird aber wegen anderer Übersetzungen im Motor langsamer angetrieben.

Unterschiedliche Fördermengen der verschiedenen Ölpumpen

Die Übersetzung der Schnecke ist 1:35, unter Berücksichtigung der Übersetzung des Primärtriebs und des Ölpumpenantriebsrades ergibt sich, dass die Ölpumpe etwa alle 50 Umdrehungen der Kurbelwelle einen Hub macht. Im Standgas ist das etwa alle 3-5 Sekunden eine kleine Portion Öl.

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