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Warmfahren

Hinweis: Diese Seite ist Teil der RS-125-Werkstattseite meines Internetblogs und steht mit dem Hersteller (Aprilia/Piaggio) in keiner Verbindung. Es handelt sich hier um selbst verfasste Reparaturanleitungen, Hinweise, Tipps und Tricks zur alten Aprilia RS 125 mit Zweitaktmotor bis Baujahr 2012. Dieses Blog wird privat ohne kommerziellen Hintergrund und Nutzen betrieben. Jegliche Haftung für jegliche Schäden, die sich aus den hier veröffentlichten Anleitungen und Daten ergeben könnten, ist generell ausgeschlossen.

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Anlasser drücken und gleich mal am Gashahn drehen, prüfen, ob die Maschine „Gas annimmt“ und allen zeigen, wie geil die Maschine klingt – genau so macht man den Motor kaputt.

Den größten Fehler, den man eigentlich machen kann, ist das Hochdrehen direkt nach dem Start. Zeigen, wer hier der Chef ist. Die Gasannahme prüfen.

Warmfahren ist für eine lange Motorlebensdauer von extrem großer Bedeutung. Ist der Motor kalt, passen die Vorspannungen von Lageranordnungen, das Kolbenspiel, Kippspiel und auch die Viskosität des Öls nicht, der Verschleiß ist bei kaltem Motor und hoher Last extrem groß.

Nach dem Start wird auf gar keinen Fall am Gashahn gedreht sondern gemütlich losgefahren (Getreu dem Motto: Wer langsam fährt wird länger gesehen). Die Maschine sollte weder mit voller Leistung in den jeweiligen Drehzahlen belastet werden noch sollte man in hohen Drehzahlen fahren. Unterhalb von 7.000 1/min kommt man noch einigermaßen gut durch den Verkehr, mehr sollte es nicht sein. Nach 3-4 km ist die Maschine dann warm, im Winter dauert es länger.

Man liest und hört ab und an von Leuten, die ihr Motorrad über 10 km warmfahren. Das klingt zwar großzügig, ist aber nicht notwendig. Ein normales Motorrad und Autos nutzen einen 4-Takt-Motor, dessen Motorenöl aus einer Ölwanne zu den verschiedensten Stellen gepumpt wird, u.a. viele Lager, die Kurbelwelle und durch einige Bohrungen zwischen Zylinder und Kolben. Damit die Schmierung durch das Öl optimal funktioniert, sollte das Öl auf der Temperatur sein, auf die es ausgelegt ist, das bedeutet, der komplette Motorblock muss beim Warmfahren auf Temperatur kommen. Das Kühlwasser ist da schneller, weshalb man hier nicht direkt nach der Kühlwassertemperatur gehen sollte. Das gibt’s bei der RS125 alles nicht.

Die RS 125 ist warmgefahren, sobald Kolben und Zylinder auf ihrer Betriebstemperatur sind, gut messbar mit dem Kühlwasser. Es gibt keinen Ölkreislauf, der warm gefahren werden muss. Die Temperatur des Getriebes interessiert uns nicht, da hier keine hydrodynamischen Gleitlager zum Einsatz kommen, hier müssen wir nicht auf die Temperatur warten.

Wegen des nicht vorhandenen Ölkreislaufes ist die Warmfahrzeit im Vergleich zu einem 4-Takter zwar um einiges kürzer, wegen der schlechten Schmierung durch das Gemisch und den längeren Kolben aber um so wichtiger!

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