Dieses Tagebuch zeigt den Neuaufbau einer Aprilia RS 250, komplett zerlegt, alle Verschleißteile erneuert und langfristig konserviert. Das Projekt stand einige Zeit bei mir im Wohnzimmer.
Inspiriert wurde das ganze durch einen Forenbeitrag über ein sog. „Edelbike“, bei dem ein solches Motorrad mit besonders edlen Teilen und besonderer Sauberkeit aufgebaut wurde.
Tagebucheintrag #23
Projektabschluss
Ganze 14 Jahre nach dem Kauf ist die Aprilia RS 250 nun fertig und wieder zugelassen.
Tagebucheintrag #22
Erster Start, diverse Arbeiten und Vorführung beim TÜV
Langsam nähert sich das Projekt dem Ende, es sind nur noch einige Kleinigkeiten, die bis zur Zulassung zu erledigen sind.
Tagebucheintrag #21
Auspuffanlage
Drei verfügbare Auspuffanlagen wurden neu lackiert, die ursprüngliche Anlage mit Katalysator geöffnet.
Tagebucheintrag #20
Bremsen entlüften und Fußrasten montieren
Nach neun Jahren Pause werden die Bremsen wieder funktionsfähig gemacht und einige weitere kleine Baustellen abgearbeitet.
Tagebucheintrag #19
Noch mehr Kleinkram
Die Seilzüge, Schläuche und vieles mehr an Kleinigkeiten wurden nun montiert. Jetzt zahlt sich aus, dass vom Zerlegen zu Beginn doch eine Menge Fotos gemacht wurden.
Tagebucheintrag #18
Radlagertausch
Der Tacho und weitere Kleinteile im Cockpit sowie der Lenker wurden nun montiert. Auch hier wurde alles mit neuen Schrauben ausgestattet, damit die Schraubenköpfe eine enheitliche Optik haben. Der Tausch der Radlager war allerdings nicht so einfach, wie man sich das manchmal erhofft.
Tagebucheintrag #17
Bremsen zerlegen
Es war absehbar: M8-Schrauben mit 5 mm Innensechskant, da ist der Werkzeugquerschnitt kleiner als der Querschnitt der Schrauben. Das konnte nicht gut gehen.
Tagebucheintrag #16
Federgabel
Beim Zerlegen der Vorderradgabel stellte sich heraus, dass die Krümel auf den Holmen gar keine Krümel waren sondern Roststellen, an denen die Chromschicht schon Löcher bekommen hat. Die Gabelholme sind somit Schrott.
Tagebucheintrag #15
Montage Zylinderkopf, Heckrahmen und Kühlsystem
Für die Montage der Zylinderköpfe musste ich die Dehnschrauben und ein paar weitere Kleinteile nachbestellen, diese sollte man nach dem Ausbau nicht wiederverwenden. Leider sind die Kupferdichtringe an den Muttern am Zylinderkopf nicht nach Norm, weshalb die alten Dichtringe abgebürstet und wieder eingebaut wurden.
Tagebucheintrag #14
Erneuerung Schwingenlagerung
Bei der Hinterradaufhängung mussten alle Nadelhülsen ersetzt werden, da die alten Käfige jahrelang unter Wasser standen. Dementsprechend rostig waren diese auch beim Ausbau. Zum Einbau der Nadelhülsen habe ich einen passenden Bolzen gedreht, um die Hülsen so zu versenken, dass der Absatz für die Wellendichtringe genau passt.
Tagebucheintrag #13
Rahmen zerlegen und säubern
Der Motorradrahmen und die Hinterradschwinge wurden komplett auseinander gebaut, die Lager aus der Schwinge werden später erneuert. Der Rahmen wurde erst mit einem Teilereiniger gereinigt, später noch gewaschen.
Tagebucheintrag #12
Einbau Kupplung und Wasserpumpe
Die Kupplung wurde nun montiert, zusammen mit dem ganzen Kram des Kickstarters dazu. Das lief vorerst alles problemlos. Ganz anders sah es bei der Wasserpumpe aus, die war wegen der verschlissenen Gleitringdichtung ziemlich korrodiert und undicht, was die ganze Welle dann in Mitleidenschaft gezogen hatte.
Tagebucheintrag #11
Montage der Zylinder
Vor Montage der Zylinder wurden die Auslassschieber eingebaut. Für den Auspuff wurde ein Gewindebolzen M8x30 eingeschraubt.
Tagebucheintrag #10
Getriebezusammenbau #3
Nach dem Kampf, die Stehbolzen aus dem Gehäuse zu bekommen, habe ich diese auch gegen neue aus korrosionsbeständigem Stahl mit entsprechender Festigkeit getauscht und dann das Getriebe eingebaut.
Tagebucheintrag #8
Kurbelwelleneinbau
Da die RS 250 eine Ölpumpe zur Schmierung der Getriebewellen verwendet, müssen die beiden Lager auf der Ausgangsseite des Getriebes einseitig mit einer Dichtung verschlossen sein. Die Ölpumpe drückt dann das Öl durch Bohrungen in der Getriebewelle direkt an die Schaltgabeln und Lager.
Tagebucheintrag #7
Getriebezusammenbau #1
Am Getriebe selbst werden alle Kugellager ausgebaut und durch Kugellager der Firma SKF mit Polyamidkäfig ausgetauscht. Grund des Tausches war ein leicht raues Laufgeräusch der Original-Lager und der geräuscharme Lauf der Polyamidkäfiglager.
Tagebucheintrag #6
Zylinder neu beschichtet, Cooper-Schieber
Das Paket von MuS Förster kam an, welcher mir die Kurbelwelle und die Zylinder überprüfte. Die Kurbelwelle war in sehr gutem Zustand und wurde lediglich neu gewuchtet, die Zylinder mussten leider wegen eines Schadens durch sich lösende Katalysator-Teile neu beschichtet werden. Dazu kommen dann auch noch eine paar Kleinteile wie Dichtungen.
Tagebucheintrag #5
Getriebe zerlegen
Das Getriebegehäuse wurde mit einem speziellen Reinigungsgerät von Öl und Schmutz befreit und das Getriebe heraus gebaut. Die Getriebewellen gaben beim Drehen ein schleifendes Geräusch von sich, wo sich herausstelle, dass dieses von den Lagern kam. Da alle Kugellager diese Laufgeräusche hatten, habe ich einen Satz neuer Kugellager mit Polyamidkäfig bestellt.
Tagebucheintrag #4
Fußrasten polieren
Eine der ersten erledigten Arbeiten sind die nun polierten Fußrastenanlagen, welche ich vielleicht sogar noch verchromen lasse. Besten Dank an dieser Stelle an meine beiden Kollegen, die mir die Arbeit mit dem Abschleifen mit Schleifpapier geholfen haben.
Tagebucheintrag #3
Defekte Auslassschieber
Es war ja eigentlich bekannt und daher keine Überraschung. Bei den Auslassschiebern sieht es auch nicht gut aus, 3 von den 4 Schiebern haben schon einen schrägen Mittelstift, diese sollten so nicht wieder eingebaut werden. Die Probleme der Original-Schieber der RS 250 sind kein Geheimnis: Der Spannstift im Mittelteil fängt nach einiger Zeit an zu kippeln und weitet das Loch langsam aus.
Tagebucheintrag #2
Zerlegen der RS 250
Nachdem die Maschine einige Wochen herum stand, wird sie erst mal komplett in Einzelteile zerlegt.
Tagebucheintrag #1
Kauf in Cuxhaven
Das passende Motorrad habe ich im Oktober 2008 auf mobile.de entdeckt, mit 20.000 km und einem Preis von 2300 € VHB mit vollständiger Original-Verkleidung.